Unsere Ziele
Gesundheitsversorgung muss unabhängig des Aufenthaltsstatus allen zugänglich sein. Dieser Anspruch ist Teil der Grundrechte eines jeden Menschen. Jedoch ist das Recht auf Gesundheitsversorgung in Deutschland für Illegalisierte nur schwer durchzusetzen, da der Gang zu Ärzt:innen durch die bestehende Ausländer:innengesetzgebung schnell in Abschiebegewahrsam enden kann.
Wir versuchen durch unsere Arbeit die Situation von Nichtversicherten in den öffentlichen und politischen Fokus zu bringen und damit menschliche Notlagen zu mindern.
Deswegen ist unser langfristiges Ziel die Abschaffung von Sondergesetzen für Migrierte und Geflüchtete, sowie deren Eingliederung in die medizinische Regelversorgung.
Konkrete Hilfe
In einem Beratungsgespräch wird festgestellt, bei welchen Fachkräften die Behandlung erfolgen soll.
Auf dieser Basis erfolgt die Weiterleitung an Mediziner:innen, Therapeut:innen, Hebammen und Beratungsstellen. Ohne deren Unterstützung wäre eine adäquate medizinische Versorgung nicht möglich.
Medinetz vereinbart die entsprechenden Termine. Beim ersten Termin werden unsere Klient:innen grundsätzlich von einer Person unseres Teams begleitet. Außerdem stehen uns bei Sprachbarrieren Dolmetscher:innen zur Verfügung.
Anfallende Kosten wie z.B durch Laboruntersuchungen oder Medikamente werden bei Bedarf durch den Verein getragen. Teilweise kommen uns Kooperationspartner wie medizinische Labore und Praxen finanziell entgegen.
Bei schweren und chronischen Erkrankungen, die einer Krankenhausbehandlung bedürfen, versuchen wir zusammen mit den behandelnden Ärzt:innen eine Lösung zu finden. Hierbei stoßen wir jedoch häufig an unsere Grenzen.
Ein weiterer Teil unserer Arbeit beinhaltet die Unterstützung von Schwangeren. Unsere interne Arbeitsgruppe Schwangerenversorgung ohne Papiere (SVOP) kümmert sich um die nötige Anbindung für Vorsorgeuntersuchungen und Entbindung.
Unser Anspruch ist es den Klient:innen eine anonymisierte Vermittlung anzubieten und vertraulich mit allen persönlichen Daten umzugehen. Wir stehen in Kontakt mit Beratungsstellen, um auch bei rechtlichen und sozialen Fragen eine Lösung zu finden. Ziel der Beratung ist auch immer das sogenannte „Clearing“, also die Vermittlung der Klient:innen in eine Krankenversicherung.